1897
Elisabeth Emilie, gen. Else, Lohmann wird am 29. August in Bielefeld als Tochter des Motorenfabrikanten (Fahrradzubehör und Reisetaschen) Carl Lohmann und seiner Frau Fanny. geb. Bensen (Tochter eines Arztes aus Bückeburg), geboren. Sie wuchs in einem großbürgerlichen liberalen künstlerisch orientierten Elternhaus mit vier Geschwistern auf. Else, die Viertgeborene lernt Geige spielen, sie malt und zeichnet gern.
Besuch des Cecilien-Gymnasiums in Bielefeld.
1914
Nach dem Schulabschluss besucht sie ein Töchterpensionat in Dresden, wohnt bei einer Tante. Die lebendige Kunststadt regt das junge Mädchen an. Sie besucht die Staatlichen Kunstsammlungen, den sächsischen Kunstverein und Galerien, sieht die Gemälde von van Gogh, Gauguin und Munch, aber auch Werke der Künstlergemeinschaft „Brücke“, die seit 1905 in Dresden aktiv ist. Sie hat den ernsthaften Wunsch, Malerin zu werden und erhält die ersten Malstunden.
1915
Rückkehr nach Bielefeld und Besuch der dortigen Kunstgewerbeschule am Sparrenberg, in der Malereiklasse bei Ludwig Godewols und der Textilklasse bei Gertrud Kleinhempel.
Else Lohmann möchte in Dresden weiter studieren, die Eltern versagen ihr diesen Wunsch.
1916
Sie geht nach Dresden und dort an die private Malschule von Johann Walter-Kurau, ein baltische Maler aus Riga, der nach dem Studium in St. Petersburg seit 1906 in Dresden arbeitet. Er war Mitbegründer der Künstlergruppen „Grünweiß“ und „Dresdner Künstlergruppe 1913“. Walter-Kurau vermittelt einen intensiven Unterricht und Else Lohmann entwickelt ein freundschaftliches Verhältnis zu ihrem Lehrer. Sie muss allerdings nach kurzer Zeit nach Bielefeld zurückkehren.
Walter-Kuraus Malkurse besuchen die Künstlerinnen Ilse Heller-Lazard, Minna Köhler-Roeber, Elisabeth von Schulz, Ilse Langkammer, Margarete Schall, Florence Henri u.v.a., da die Akademien für Frauen noch nicht geöffnet sind.
1917
Johann Walter-Kurau geht nach Berlin und führt dort seine Malschule fort. Else Lohmann entschließt sich, dem Lehrer dorthin zu folgen und besucht seine Kurse bis 1921. Neben den Atelierportraits entstehen zahlreiche kleinformatige Landschaftsbilder besonders auf den Malreisen in die Natur nach Pillnitz, Gößweinstein, in die Fränkische Schweiz.
Um 1920/21 hat sie ein Atelier in der Motzstraße, nahe dem Prager Platz.
1921
Reise mit der Mutter nach Italien. In Rom macht sie Bekanntschaft mit dem niederländischen Kunstsammler Cees van der Feer Ladèr.
1922
Heirat mit Cees van der Feer Ladèr in Amsterdam. Sie leben auf einem Landgut bei Hulst, Gelderland.
Der Gatte, der Altmeisterliche Kunst sammelt, fordert von seiner Ehefrau den Verzicht ihrer neumodischen Malerei, sie widmet sich der Sammlung ihres Mannes.
1923
Geburt der Tochter Beatrice.
1926
Geburt des Sohnes Harold
1934
Verkauf des Landgutes und Umzug in die bei Amsterdam gelegene Kleinstadt Baarn.
Ca. 1944
Else van der Feer Ladèrs-Lohmann begegnet der 15 Jahre jüngeren niederländischen Malerin Estella den Boer (1912 Middelburg – 2010 Baarn). Sie beginnt wieder zu malen. Mit Estella den Boer geht sie in die Landschaft, die Wälder, an die Deiche und führt die Plein Air Malerei fort.
Bekanntschaft mit dem Kunsthistoriker Max Friedländer.
ab 1951
Nach dem Tod des Ehemanns beginnt sie wieder intensiv zu malen. Auf Reisen in Holland entstehen zahlreiche, besonders Landschaftsbilder. Mit Estella den Boer unternimmt sie Studienreisen nach Italien und Schweden. Die beiden malten zusammen in der Natur, ihre Freundschaft währte bis zu Lohmanns Tod.
1980
besucht Else Lohmann ihre Heimatstadt Bielefeld anlässlich ihrer Ausstellung in der Galerie Jesse, der in den Jahren 1984 und 1987 weitere Ausstellungen folgen.
1984
am 25. Juni stirbt Else Lohmann in Baarn, Niederlande.
1986
Ausstellung im Kulturhistorischen Museum „Waldhof“, Bielefeld
1991
DAS VERBORGENE MUSEUM, Berlin zeigt ausgewählte Werke aus den Jahren 1917 bis 1921.
Ca. 2015
In Bielefeld wird das „Else Lohmann Archiv“ von Hans-J. Lohmann begründet mit zahlreichen Werken, Dokumenten und Fotografien, eine Homepage eingerichtet www.hjlohmann , ein Werkverzeichnis aufgestellt www.hjloh.net/werkverzeichnis
2016
Ausstellung „Eine Malerin aus Bielefeld: Else Lohmann (1897-1984)“ in der Kunsthalle Bielefeld in Zusammenarbeit mit dem Else Lohmann Archiv.
2019
DAS VERBORGENE MUSEUM zeigt die Ausstellung „Künstlerinnen im Dialog – Freiheit der Formen-Kühnheit der Farben“ mit dem Schwerpunkt: Else Lohmann und Johann Walter-Kurau Schülerinnen.
ERÖFFNUNG
Mittwoch, 11. September 1991 | 19 h
Es sprechen
Gisela Breitling, Das Verborgene Museum
»Glut und Kühle der Landschaft
Die Berliner Jahre der expressionistischen
Malerin Else Lohmann«
LAUFZEIT
12. September - 27. Oktober 1991
ÖFFNUNGSZEITEN
Do - Fr 15 - 19 Uhr | Sa - So 12 - 16 Uhr
VERANSTALTUNGEN
Mittwoch, 18. September 1991 | 19 Uhr
FÜNF JAHRE
»DAS VERBORGENE MUSEUM«
feiern wir mit
Carola von Braun
Fraktions- und Landesvorsitzende der FDP Berlin
Barbara Heller
Komponistin und Pianistin
Vera Schrankl
Gesang
Elisabeth Merx
Klavier
Mittwoch, 2. Oktober 1991 | 19 Uhr
BUCHVORSTELLUNG
»Farbbekenntnisse. Das malerische Werk
der Bielefelder Künstlerin Else Lohmann«
(Westfalen Verlag) durch die Autorin
Nicole Seidensticker - Delius
Mittwoch, 9. Oktober 1991 | 19 Uhr
VORTRAG
»Erinnerung, Verarbeitung, Verdrängung.
Verfolgte Künstlerinnen in der NS-Zeit in in Hamburg«
Dr. Maike Bruhns
Mittwoch, 16. Oktober 1991 | 19 Uhr
VORTRAG
»Eine Künstlerin des Expressionismus -
Marianne Werefkin (1860-1938)«
Nicole Broekmann
Bildzitate | Ausstellung Else Lohmann | 12. September 1991 - 27. Oktober 1991
Einladungskarte | zur Ausstellung
AKTUELLE Rufnummer
+49 (0) 30 861 34 64
MAIL>ADRESSE | weiterhin aktuell
berlin@dasverborgenemuseum.de
STANDORT > ADRESSE
Der Verein DAS VERBORGENE MUSEUM | Dokumentation der Kunst von Frauen eV
hat seine Tätigkeit seit dem 1. Januar 2022 eingestellt.
Frau und Herrn Heise. dem Galeristen
Dr. Jürgen Jesse ]und Leihgeberinnen
und Leihgebern.
Für die finanzielle Unterstützung
des Festabends danken wir der AG Frauen.
Senatsverwaltung für Kulturelle
Angelegenheiten