1906
Am 6. März wird Lucie Anna Maria Hillebrand in Mainz am Rhein in einem künstlerisch interessierten, toleranten Elternhaus geboren. Ihre Mutter Fides Laura Hillebrand, geb. Mayer hat vielseitige literarische Interessen; der Vater, der Speditionskaufmann Johann Hillebrand, komponierte während des 1. Weltkriegs eine Kinderoper.
Sie besucht die erste experimentelle Reformschule in Mainz.
1915/22
Besuch der Höheren Töchterschule in Mainz. Unterricht in „Harmonischer Gymnastik“.
1920/22
Übertragung von Denk- und Gefühlserlebnissen in Tanz- und Raumformen, Versuche einer eigenen Tanzschrift. Berufswunsch: Innen- und Außenarchitektin.
1922/25
Besuch der Kunstgewerbeschule in Offenbach am Main.
1925/27
Werkkunstschule Köln und Meisterschülerin des Kirchenbaumeisters Dominikus Böhm. Öffentliche Wettbewerbserfolge während der Ausbildungszeit.
1927
Jüngstes Mitglied im Deutschen Werkbund.
Heirat mit dem Juristen Wilhelm Otto.
1928
Arbeitsbegegnung mit Maler und Raumkünstler Kurt Schwitters.
Als eine der ersten freischaffenden Architektinnen errichtet sie ein eigenes Atelier in Frankfurt/Main; projekteweise Zusammenarbeit mit dem Grafiker Robert Michel. Teilnahme an Aktionen und Ausstellungen des Bundes „Das Neue Frankfurt“.
1928/29
Planung und Bau der Tankstelle DAPOLIN mit Wohnung in Frankfurt/Main.
Aerodynamische versuche in der Formgebung architektonischer Elemente (z.B. Balkonausbildungen).
1930/33
Mitglied im BDA (Bund Deutscher Architekten) Niedersachsen.
1932
Atelier „Bau-Bild“ mit dem Maler und Kunstpädagogen Otto Leven in Frankfurt/Main.
Teilnahme an der BDA-Ausstellung „billige Häuser zu festen Preisen“.
1933
Teilnahme an der BDA-Ausstellung „Einraumwohnung für die berufstätige Frau“.
Seit 1934
Erschwerte Arbeitsbedingungen durch die Begrenzung der funktional-differenzierten Architektur unter dem Nationalsozialistischen Regime. Keine Befugnis als Architektin zu arbeiten. Sie ist bildhauerisch tätig.
1937
Geburt der Tochter Angelika (Dipl.-Psychologin Angelika Borger 1937-2023).
1938
Patent für Wandkonstruktion zur Filmprojektion in elliptischem Bildausschnitt.
1943
Verlust der Ateliers in Frankfurt/Main und Hannover durch Bombenschaden.
Übersiedlung nach Göttingen.
1945
Sie betreibt ein Architekturbüro in Göttingen (bis 1973).
Entwicklung räumlicher Elemente für den Schulbau,. Kultur- und Jugendbauten. Entwicklung eigener Grundformen für den Wohnungsbau. Zusammenarbeit mit Pädagogen, Psychologen, Soziologen und Regisseuren.
1947
Heirat mit dem Soziologen und Publizisten Erich Gerlach, mit dem sie auch zusammenarbeitet.
Wettbewerb Funkhaus Hannover. Konzeptentwicklung für das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.
1948
Mitglied im BDA Niedersachsen
1960
Museums-Entwurf: Heimatmuseum Hannover, Wettbewerbs-Entwurf: Kongresshalle Göttingen, Bau der Inselkirche Langeoog.
1963
NDR-Film: „Raumprobleme im Bauen“
1969
Vom BDA (Bund Deutscher Architekten) delegiert zum Symposium „Bauen für Kinder in Polen“.
1970
Mitglied des Kunstkongress- und Kunstmarkt-Komitees in Göttingen.
1972
Tod des Ehemanns Erich Gerlach.
1978/82
Mitglied der Kunstkommission des Landes Niedersachen. Mitbegründerin der „Kulturpolitischen Gesellschaft“.
1982
Am 25. Mai erhält sie den Verdienstorden des Landes Niedersachsen.
1983
Gründung eines interdisziplinären Arbeitskreises Göttingen im Rahmen des Deutschen Werkbunds.
1985
Ehrenmitglied im Deutschen Werkbund.
1986
Übernahme ihrer Arbeiten in das Archiv des Architekturmuseum in Frankfurt/Main.
1988/89
Lehrtätigkeit an der Gesamthochschule Kassel, Fachbereich Architektur.
Ehrenmitglied im BDA.
1989
Teilnahme an der Weltausstellung der Architektur in Sophia (Sofia) mit der Raumkonzeption "Museum der Weltreligionen". Erster Preis. „Eine zylindrische Tageslichtsäule verbindet sichtbar alle Räume. Ein Bau der Menschheitsbildung, um zu einem friedlichen Miteinander zu finden.“ (Lucy Hillebrand)
1991
Ausstellung mit ausgewählten Projekten: DAS VERBORGENE MUSEUM in Berlin zeigt „Raum-Spiel – Spiel-Räume“, Eröffnung am 6. März, dem 85. Geburtstag in Anwesenheit der Architektin Lucy Hillebrand.
Am 17. April veranstaltet DAS VERBORGENE MUSEUM das Podiumsgespräch „Der noch nicht definierte öffentliche Raum“ mit Lucy Hillebrand, Kristin Feireis – Galerie Aedes, Ingrid Krau – Architektin, Stadtplanerin und Karin Wilhelm – Architekturhistorikerin und Kuratorin.
1997
Am 14. September stirbt Lucy Hillebrand in Göttingen
Künstlerinnen F - J
Eröffnung
Mittwoch, 06. März 1991
Zum 85. Geburtstag
in Anwesenheit der Architektin
Lucy Hillebrand.
Ulrich Roloff-Momin, Begrüssung
Senator für Kulturelle Angelegenheiten
Karin Wilhelm, Porträt Lucy Hillebrand
Barbara Heller, »Solo für Violine«
komponiert für und vorgetragen von Marianne Böttcher
Hannah Höch, Die Revue.
Eine Reise mit Kurt Schwitters
vorgetragen von Claudia Jacobshagen
Violetta Dinescu, »Satyua 1« für Violine Solo
Marianne Böttcher - Violine
Barbara Heller, »Schmetterlinge«
Bettina Wickihalder - Flöte
Claudia Hohn - Klarinette
Laufzeit
07. März – 28. April 1991
Öffnungszeiten
Donnerstag, Freitag 15 - 19 Uhr
Samstag, Sonntag 12 - 16 Uhr
Adresse
DAS VERBORGENE MUSEUM
Schlüterstrasse 70
10625 Berlin-Charlottenburg
Podiumsgespräch
Mittwoch, 17. April 1991 | 19 Uhr
»Der noch nicht definierte öffentliche Raum«
mit Lucy Hillebrand
Kristin Feireiss - Galerie Aedes
Ingrid Krau - Stadtplanerin
Karin Wilhelm, Moderation
Prof. für Kunstgeschichte
Bildzitate | Ausstellung Lucy Hillebrand | 07. März 1991 - 28. April 1991
STANDORT > ADRESSE
Der Verein DAS VERBORGENE MUSEUM | Dokumentation der Kunst von Frauen eV
hat seine Tätigkeit seit dem 1. Januar 2022 eingestellt.
STADTPLAN
siehe Kontakt
Mit Unterstützung der Senatsverwaltung
für Kulturelle Angelegenheiten