HILLEBRAND, LUCY
HILLEBRAND, LUCY
1906
1997
Biografie

 

1906 
Am 6. März wird Lucie Anna Maria Hillebrand in Mainz am Rhein in einem künstlerisch interessierten, toleranten Elternhaus geboren. Ihre Mutter Fides Laura Hillebrand, geb. Mayer hat vielseitige literarische Interessen; der Vater, der Speditionskaufmann Johann Hillebrand, komponierte während des 1. Weltkriegs eine Kinderoper. 
Sie besucht die erste experimentelle Reformschule in Mainz. 

1915/22 
Besuch der Höheren Töchterschule in Mainz. Unterricht in „Harmonischer Gymnastik“.  

1920/22 
Übertragung von Denk- und Gefühlserlebnissen in Tanz- und Raumformen, Versuche einer eigenen Tanzschrift. Berufswunsch: Innen- und Außenarchitektin. 

1922/25 
Besuch der Kunstgewerbeschule in Offenbach am Main.

1925/27 
Werkkunstschule Köln und Meisterschülerin des Kirchenbaumeisters Dominikus Böhm. Öffentliche Wettbewerbserfolge während der Ausbildungszeit. 

1927 
Jüngstes Mitglied im Deutschen Werkbund. 
Heirat mit dem Juristen Wilhelm Otto. 

1928 
Arbeitsbegegnung mit Maler und Raumkünstler Kurt Schwitters. 
Als eine der ersten freischaffenden Architektinnen errichtet sie ein eigenes Atelier in Frankfurt/Main; projekteweise Zusammenarbeit mit dem Grafiker Robert Michel. Teilnahme an Aktionen und Ausstellungen des Bundes „Das Neue Frankfurt“. 

1928/29 
Planung und Bau der Tankstelle DAPOLIN mit Wohnung in Frankfurt/Main. 
Aerodynamische versuche in der Formgebung architektonischer Elemente (z.B. Balkonausbildungen). 

1930/33 
Mitglied im BDA (Bund Deutscher Architekten) Niedersachsen. 

1932 
Atelier „Bau-Bild“ mit dem Maler und Kunstpädagogen Otto Leven in Frankfurt/Main. 
Teilnahme an der  BDA-Ausstellung „billige Häuser zu festen Preisen“. 

1933 
Teilnahme an der  BDA-Ausstellung „Einraumwohnung für die berufstätige Frau“. 

Seit 1934 
Erschwerte Arbeitsbedingungen durch die Begrenzung der funktional-differenzierten Architektur unter dem Nationalsozialistischen Regime. Keine Befugnis als Architektin zu arbeiten. Sie ist bildhauerisch tätig.

1937 
Geburt der Tochter Angelika (Dipl.-Psychologin Angelika Borger 1937-2023). 

1938 
Patent für Wandkonstruktion zur Filmprojektion in elliptischem Bildausschnitt.  

1943 
Verlust der Ateliers in Frankfurt/Main und Hannover durch Bombenschaden. 
Übersiedlung nach Göttingen. 

1945 
Sie betreibt ein Architekturbüro in Göttingen (bis 1973).  
Entwicklung räumlicher Elemente für den Schulbau,. Kultur- und Jugendbauten. Entwicklung eigener Grundformen für den Wohnungsbau. Zusammenarbeit mit Pädagogen, Psychologen, Soziologen und Regisseuren. 

1947 
Heirat mit dem Soziologen und Publizisten Erich Gerlach, mit dem sie auch zusammenarbeitet. 
Wettbewerb Funkhaus Hannover. Konzeptentwicklung für das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. 

1948 
Mitglied im BDA Niedersachsen 

1960 
Museums-Entwurf: Heimatmuseum Hannover, Wettbewerbs-Entwurf: Kongresshalle Göttingen, Bau der Inselkirche Langeoog.

1963 
NDR-Film: „Raumprobleme im Bauen“ 

1969 
Vom BDA (Bund Deutscher Architekten) delegiert zum Symposium „Bauen für Kinder in Polen“. 

1970 
Mitglied des Kunstkongress- und Kunstmarkt-Komitees in Göttingen. 

1972 
Tod des Ehemanns Erich Gerlach. 

1978/82 
Mitglied der Kunstkommission des Landes Niedersachen. Mitbegründerin der „Kulturpolitischen Gesellschaft“.  

1982 
Am 25. Mai erhält sie den Verdienstorden des Landes Niedersachsen. 

1983 
Gründung eines interdisziplinären Arbeitskreises Göttingen im Rahmen des Deutschen Werkbunds. 

1985 
Ehrenmitglied im Deutschen Werkbund. 

1986 
Übernahme ihrer Arbeiten in das Archiv des Architekturmuseum in Frankfurt/Main. 

1988/89 
Lehrtätigkeit an der Gesamthochschule Kassel, Fachbereich Architektur. 
Ehrenmitglied im BDA. 

1989 
Teilnahme an der Weltausstellung der Architektur in Sophia (Sofia) mit der Raumkonzeption "Museum der Weltreligionen". Erster Preis. „Eine zylindrische Tageslichtsäule verbindet sichtbar alle Räume. Ein Bau der Menschheitsbildung, um zu einem friedlichen Miteinander zu finden.“ (Lucy Hillebrand) 

1991 
Ausstellung mit ausgewählten Projekten: DAS VERBORGENE MUSEUM in Berlin zeigt „Raum-Spiel – Spiel-Räume“, Eröffnung am 6. März, dem 85. Geburtstag in Anwesenheit der Architektin Lucy Hillebrand.

Am 17. April veranstaltet DAS VERBORGENE MUSEUM das Podiumsgespräch „Der noch nicht definierte öffentliche Raum“ mit Lucy Hillebrand, Kristin Feireis – Galerie Aedes, Ingrid Krau –  Architektin, Stadtplanerin und Karin Wilhelm – Architekturhistorikerin und Kuratorin.  

1997 
Am 14. September stirbt Lucy Hillebrand in Göttingen

Künstlerinnen F - J 

Eröffnung

Mittwoch, 06. März 1991 

Zum 85. Geburtstag
in Anwesenheit der Architektin
Lucy Hillebrand.

Ulrich Roloff-Momin, Begrüssung
Senator für Kulturelle Angelegenheiten

Karin Wilhelm, Porträt Lucy Hillebrand

Barbara Heller, »Solo für Violine« 
komponiert für und vorgetragen von Marianne Böttcher

Hannah Höch, Die Revue.
Eine Reise mit Kurt Schwitters
vorgetragen von Claudia Jacobshagen

Violetta Dinescu, »Satyua 1« für Violine Solo
Marianne Böttcher - Violine

Barbara Heller, »Schmetterlinge« 
Bettina Wickihalder - Flöte
Claudia Hohn - Klarinette

Laufzeit

07. März – 28. April 1991

Öffnungszeiten

Donnerstag,  Freitag 15  -  19 Uhr
Samstag, Sonntag 12  -  16 Uhr

Adresse

DAS VERBORGENE MUSEUM
Schlüterstrasse 70
10625 Berlin-Charlottenburg

Podiumsgespräch

Mittwoch, 17. April 1991 | 19 Uhr
»Der noch nicht definierte öffentliche Raum«

mit Lucy Hillebrand 
Kristin Feireiss - Galerie Aedes
Ingrid Krau - Stadtplanerin

Karin Wilhelm, Moderation
Prof. für Kunstgeschichte  

 


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