1871
Am 6. September in Berlin als Tochter des gutsituierten Tuchhändlers Adolph Wolff (1819-1893) und seiner Frau Recha geb. Davidsohn (1838-17.11.1922).
Ihre Geschwister sind der Publizist, Kritiker und Schriftsteller Theodor Wolff (1868-1943), die Schwestern Catharina (1866-1941 England), Clara (1867) und der Bruder, der Karikaturist Fritz (1876-1940 Paris).
Verwandtschaftliche Beziehungen bestehen mit der Familie Mosse.
Adolph Wolffs ältere Schwester Ulrike ist mit Marcus Mosse verheiratet, deren Sohn Rudolf Mosse ist der Gründer des „Berliner Tageblatts“ (BT), dort steigt Theodor vom Lehrling zum Chefredakteur auf.
Um 1870
Die Familie wohnt in der Potsdamer Straße 26a im eigenen Haus.
Über eine Ausbildung von Marta Wolff konnte nichts in Erfahrung gebracht werden.
1900
Überlieferte Portraitaufnahme des Schriftstellers Bernhard Kellermann.
Marta Wolff fotografiert zahlreiche Prominente und Künstler (Bruno Paul ca.1908), Eugen d’Albert (ca. 1910), Karl Vollmöller (1911), Paul Friedrich Meyerheim (ca. 1912), Lia Rosen als Jeanne d’Arc (1913), Herwarth Walden (1914), Anna von Kahle, Bildhauerin (1917/18), Lesser Ury (1921). Sie führt ein Atelier in Berlin, auch für Privat-Kunden, belegt um 1926, und nimmt am kulturellen Leben in der Großstadt teil.
1907
Begrüßt im Winter den aus Paris heimkehrenden Bruder Theodor mit seiner Familie am Berliner Bahnhof.
1908
Marta Wolff weilt im Sommer mit ihrer Mutter Recha in Tirol.
1909
Besuch der Verwandtschaft mit der Mutter auf dem bei Mittenwalde gelegenen Gut Schenkendorf „Villa Mosse“, auch ein Treffpunkt von Dichtern und Intellektuellen Freunden von Rudolf Mosse.
1913
Schwere Krankheit der Mutter,
Marta Wolff, die zeitlebens unverheiratet bleibt und wohnt, reist und lebt überwiegend mit der Mutter.
Sie wird von Theodor Wolff unterstützt (wahrscheinlich über das Erbe vom Vater).
1933
Theodor Wolff verläßt am 10. März Deutschland über Tirol, seine Familie wird später in Nizza, Südfrankreich, ansäßig
(er konnte finanzielle Mittel, allerdings unter Einbußen mitnehmen).
Marta Wolff wohnt in Berlin in der „Pension Mea“ in der Dörnbergstraße 7, verläßt Ende des Jahres die Stadt und geht nach Italien.
1934
Am 8. Oktober ist sie aus Italien zurück und läßt sich in Garmisch, Bayern, nieder.
Von ihrem Bruder Theodor erhält sie monatlich 150 RM und etwas Geld hat sie aus eigenem Kapitalvermögen (knapp 1000 RM jährl.)
Den Beruf als Fotografin übt sie wohl nicht mehr aus.
1935
Seit dem 1. November lebt Marta Wolff in Wiesbaden, Adolfsallee 22.
1936
Umzug im Frühjahr in die Viktoria-Straße 7, wahrscheinlich zur Untermiete.
Anfang Mai zieht sie in die Mietwohnung Parkstraße 36 (Besitzer ist ein Major von Scheven).
1938
Marta Wolff teilt am 19. Februar dem Finanzamt Wiesbaden mit, dass sie seit 1937 keine Gelder mehr von ihrem Bruder bekommt und bittet somit um Einkommensteuerbefreiung. Sie wird nicht von der Einkommensteuer befreit, aber von der Kontroll-Liste für Vermögensteuer gestrichen. Sie lebt von einer privaten Leibrente.
1939
Die jährlichen Mietkosten betragen 638 RM.
Die nach der Reichspogromnacht eingeforderte „Sühneabgabe“ verpflichtet Marta Wolff zur Abgabe von 2.600 RM, die sie in 5 Raten abzahlen muß; am 28. November wird ihr die 5. Rate von 650 RM auf ihre Bitte um Freistellung erlassen.
1940
Zum 11. November muss sie in das „Judenhaus“ in der Herrngartenstraße 11 umziehen und bewohnt dort ein Zimmer im zweiten Stock.
1942
Am 21. Mai muss Marta Wolff der Frankfurter Behörde eine Vermögenserklärung abgeben, zwei Tage später erfolgt aus Wiesbaden die erste große Deportation.
Am 1. September wird sie mit einem Transport nach Theresienstadt verbracht.
Am Mittag des 22. September verstirbt Marta Wolff im Wohnblock Q 317 im Zimmer 19 an einer Lungenentzündung.
1999
Vertreten in der Ausstellung „Bildnisse Europäischer Photographinnen 1920-1940“, DAS VERBORGENE MUSEUM, Berlin
ERÖFFNUNG
14. April 1999 | 19 Uhr
LAUFZEIT
15. April - 30. Mai 1999
ÖFFNUNGSZEITEN
Do - Fr 15-19 h | Sa - So 12-16 h
STANDORT > ADRESSE
DAS VERBORGENE MUSEUM
Dokumentation der Kunst von Frauen eV
Schlüterstr. 70
10625 Berlin-Charlottenburg
STADTPLAN
siehe Kontakt
Bildzitate | Ausstellung BILDNISSE EUROPÄISCHER PHOTOGRAPHINNEN 1920-1940 | 15. April – 30. Mai 1999
Einladungskarte zur Ausstellung
MAIL>ADRESSE
berlin@dasverborgenemuseum.de
STANDORT > ADRESSE
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