KRETSCHMER, ANNELISE
KRETSCHMER, ANNELISE
1903
1987
Biografie

 

1903 
in Dortmund geboren als Tochter des Kaufmanns Julius Silberbach, dem Besitzer des Konfektionshauses „Max Weser“ und seiner Frau Laura, geborene Hammelrath. Die Geschwister sind Wilhelm (1901) und Margot (1905)
Besuch von Grundschule und Goethe-Gymnasium in Dortmund

1919 –1920 
Töchterbildungsinstitut Dr. Weiss in Weimar: (Haushaltsführung, Deutsch und Geschichte) Das Bauhaus – Weimar nahm sie anhand der bunten selbstgestrickten  Stümpfe der Bauhäusler auf der Straße wahr. 

1920 – 1922
Kunstgewerbeschule in München: Buchbinderei und Zeichnen
Reise durch Nordafrika und Palästina und Griechenland mit dem Bruder Wilhelm. Aufnahmen mit einer 6 x 9cm Plattenkamera der Mutter 

1922 – 1924 
Volontariat im Portraitatelier E. Von Kaenel in Essen, sehr bald ist sie zuständig für die tägliche Aufnahmearbeit 

1924 – 1928 
Volontärin und Meisterschülerin bei dem Photographen und Lehrer Franz Fiedler (1885-1956) in Dresden, der dort die „Werkstatt für künstlerische Bildnisfotografie“ führt. Sie lernt auch Edeldruckverfahren wie Bromöldruck und Bromölumdruck. Die Kosten für die Ausbildung betragen monatlich 250 Mark.
Neben ihr sind auch die angehenden Photographinnen Irmingard Pässler und Leni Junghans im Atelier tätig. 

1925/26[ 
Reise nach Italien mit Franz Fiedler, der dort für die Firma Mimosa Photopapiere testet.

1926
 Mitglied in der 1919 gegründeten Vereinigung deutscher Fachphotographen „GDL – Gesellschaft Deutscher Lichtbildner“

1927 
Erste Veröffentlichungen von Aufnahmen in Zeitschriften und Magazinen 

1928 
im März Teilnahme am „I Internationalen photographischen Salon“ in Prag und im Herbst bei der „II Internationalen Photographie Ausstellung“ in Graz. Mehrwöchige Reise nach Paris 
In Dresden Heirat mit dem Bildhauer Sigmund Kretschmer, der an der Dresdner Akademie studiert. Fiedler ist einer der Trauzeugen. Hochzeitsreise nach Hiddensee 

1929 
Übersiedlung nach Dortmund und Einrichtung eines photographischen Ateliers, im 2. Stock des elterlichen Geschäftshauses (bis 1944). 
Teilnahme an der Ausstellung „Film und Foto“ des Deutschen Werkbunds in Stuttgart, der wichtigsten Schau der Avantgarde-Photographie zwischen den Kriegen mit der Aufnahme „Stühle im Regen“, Paris 1928 

1930 
Geburt der Tochter Tatjana Lisa 
Vorstellung im Bericht „Prominente Vertreter moderner Lichtbildkunst“ in der „Wochenschau“
Teilnahme an der Ausstellung „Das Lichtbild“ in München, Essen, Düsseldorf, Dessau und Breslau. Teilnahme am „25me Salon International d’Art Photographique“ in Paris 

1932 
Geburt des Sohnes Michael Sigmund. Rückzug aus der Pressephotographie  

1933 
Ausschluß aus der GDL als „Halbjüdin“ 

1936 
Meisterprüfung in Dortmund 

1937 
Umzug der Familie in die Künstlerkolonie Worpswede. Freundschaft mit der Malerin Gerta Overbeck. Fortsetzung der Arbeit in Dortmund 

1938 
Geburt der Tochter Nina Angelika Verschlechterung der Auftragslage des Ateliers 

1940 
Geburt der Tochter Christiane Maria 

1943 
Evakuierung auf den Laubishof bei Freiburg/Breisgau. Die Gesellin Margareta Winkler führt das Atelier weiter 

1944 
Das Atelier in Dortmund wird ausgebombt 

1950 
Rückkehr nach Dortmund und Wiedereröffnung des Ateliers in der Saarlandstraße 23. Zahlreiche Künstlerportraits 

1953 
Tod des Ehemannes Sigmund Kretschmer 

1958 – 1978 
Zusammenarbeit mit der Tochter Christiane 

1959 
ordentliches Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Gestaltendes Handwerk N.-W .

1962 
„Die Lichtbildnerin Annelise Kretschmer“, Ausstellung im Haus von Handwerk, Handel und Gewerbe, Dortmund 

1966 
„Portraits aus der Museumswelt“, Ausstellung im Museum am Ostwall, Dortmund 

1978 
Aufgabe des Ateliers 

1982 
„Annelise Kretschmer – Fotografin“ Fotografische Sammlung im Museum Folkwang, Essen mit Ausstellungskatalog, 12.09.-10.10.1982 

1987 
Am 13. August in Dortmund gestorben 

1994 
Vertreten in der Ausstellung „Fotografieren hieß teilnehmen“ im Museum Folkwang, Essen. Die Ausstellung wandert nach Barcelona, New York und Winterthur. 

2003 
Zum 100. Geburtstag ehrt das Museum Folkwang, Essen,  Annelise Kretschmer mit einer  Ausstellung. DAS VERBORGENE MUSEUM in Berlin zeigt vom 22. Mai – 13. Juli. 203 ausgewählte Photographien. 

2016 
„Annelise Kretschmer – Entdeckungen . Photographien  1922-1975“ Ausstellung mit Katalog, Käthe Kollwitz Museum Köln. 

2017 
„Annelise Kretschmer – Fotografien  1922-1975“, 2. Station, Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen

2018 
„Annelise Kretschmer – Entdeckungen . Photographien  1922-1975“, Ausstellung in der  Städtischen Galerie Iserlohn 

2019
Am 8. Oktober wird in Dortmund nahe Emil-Moog-Platz das Straßenschild „Annelise-Kretschmer-Straße“ enthüllt. 
Ende des Jahres wird der Nachlass Annelise Kretschmer durch die Tochter Christiane von Königslöw an das Landesmuseum für Kunst und Kultur in Münster übergeben. 

2022 
Das Museum für Kunst und Kultur Münster zeigt die Ausstellung „Der Augenblick. Die Fotografin Annelise Kretschmer“ (6.5.-14.8.2022)

 

ERÖFFNUNG

Mittwoch, 21. Mai 2003 | 19 h

Es sprechen

Elisabeth Moortgat
Das Verborgene Museum

Christiane von Königslow
geb. Kretschmer

LAUFZEIT

22. Mai - 13. Juli 2003

ÖFFNUNGSZEITEN

Donnerstag, Freitag 15 - 19 Uhr
Samstag, Sonntag 12 - 16 Uhr

 

STANDORT > ADRESSE

Der Verein DAS VERBORGENE MUSEUM | Dokumentation der Kunst von Frauen eV
hat seine Tätigkeit seit dem 1. Januar 2022 eingestellt. Lesen Sie bitte in der Hauptspalte links weiter.


AKTUELLE Rufnummer

+49 (0) 30 861 34 64

MAIL>ADRESSE | weiterhin aktuell
 
 

STADTPLAN
siehe Kontakt 



Einladungskarte
  zur Ausstellung 

Eine Ausstellung der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang, Essen.
Die Publikation "Anneliese Kretschmer - Fotografien 1927-1937",
Steidl-Verlag, ist im Museum für 20 € erhältlich.

 

Mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur | Künstlerinnenprogramm