1903
in Dortmund geboren als Tochter des Kaufmanns Julius Silberbach, dem Besitzer des Konfektionshauses „Max Weser“ und seiner Frau Laura, geborene Hammelrath. Die Geschwister sind Wilhelm (1901) und Margot (1905)
Besuch von Grundschule und Goethe-Gymnasium in Dortmund
1919 –1920
Töchterbildungsinstitut Dr. Weiss in Weimar: (Haushaltsführung, Deutsch und Geschichte) Das Bauhaus – Weimar nahm sie anhand der bunten selbstgestrickten Stümpfe der Bauhäusler auf der Straße wahr.
1920 – 1922
Kunstgewerbeschule in München: Buchbinderei und Zeichnen
Reise durch Nordafrika und Palästina und Griechenland mit dem Bruder Wilhelm. Aufnahmen mit einer 6 x 9cm Plattenkamera der Mutter
1922 – 1924
Volontariat im Portraitatelier E. Von Kaenel in Essen, sehr bald ist sie zuständig für die tägliche Aufnahmearbeit
1924 – 1928
Volontärin und Meisterschülerin bei dem Photographen und Lehrer Franz Fiedler (1885-1956) in Dresden, der dort die „Werkstatt für künstlerische Bildnisfotografie“ führt. Sie lernt auch Edeldruckverfahren wie Bromöldruck und Bromölumdruck. Die Kosten für die Ausbildung betragen monatlich 250 Mark.
Neben ihr sind auch die angehenden Photographinnen Irmingard Pässler und Leni Junghans im Atelier tätig.
1925/26[
Reise nach Italien mit Franz Fiedler, der dort für die Firma Mimosa Photopapiere testet.
1926
Mitglied in der 1919 gegründeten Vereinigung deutscher Fachphotographen „GDL – Gesellschaft Deutscher Lichtbildner“
1927
Erste Veröffentlichungen von Aufnahmen in Zeitschriften und Magazinen
1928
im März Teilnahme am „I Internationalen photographischen Salon“ in Prag und im Herbst bei der „II Internationalen Photographie Ausstellung“ in Graz. Mehrwöchige Reise nach Paris
In Dresden Heirat mit dem Bildhauer Sigmund Kretschmer, der an der Dresdner Akademie studiert. Fiedler ist einer der Trauzeugen. Hochzeitsreise nach Hiddensee
1929
Übersiedlung nach Dortmund und Einrichtung eines photographischen Ateliers, im 2. Stock des elterlichen Geschäftshauses (bis 1944).
Teilnahme an der Ausstellung „Film und Foto“ des Deutschen Werkbunds in Stuttgart, der wichtigsten Schau der Avantgarde-Photographie zwischen den Kriegen mit der Aufnahme „Stühle im Regen“, Paris 1928
1930
Geburt der Tochter Tatjana Lisa
Vorstellung im Bericht „Prominente Vertreter moderner Lichtbildkunst“ in der „Wochenschau“
Teilnahme an der Ausstellung „Das Lichtbild“ in München, Essen, Düsseldorf, Dessau und Breslau. Teilnahme am „25me Salon International d’Art Photographique“ in Paris
1932
Geburt des Sohnes Michael Sigmund. Rückzug aus der Pressephotographie
1933
Ausschluß aus der GDL als „Halbjüdin“
1936
Meisterprüfung in Dortmund
1937
Umzug der Familie in die Künstlerkolonie Worpswede. Freundschaft mit der Malerin Gerta Overbeck. Fortsetzung der Arbeit in Dortmund
1938
Geburt der Tochter Nina Angelika Verschlechterung der Auftragslage des Ateliers
1940
Geburt der Tochter Christiane Maria
1943
Evakuierung auf den Laubishof bei Freiburg/Breisgau. Die Gesellin Margareta Winkler führt das Atelier weiter
1944
Das Atelier in Dortmund wird ausgebombt
1950
Rückkehr nach Dortmund und Wiedereröffnung des Ateliers in der Saarlandstraße 23. Zahlreiche Künstlerportraits
1953
Tod des Ehemannes Sigmund Kretschmer
1958 – 1978
Zusammenarbeit mit der Tochter Christiane
1959
ordentliches Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Gestaltendes Handwerk N.-W .
1962
„Die Lichtbildnerin Annelise Kretschmer“, Ausstellung im Haus von Handwerk, Handel und Gewerbe, Dortmund
1966
„Portraits aus der Museumswelt“, Ausstellung im Museum am Ostwall, Dortmund
1978
Aufgabe des Ateliers
1982
„Annelise Kretschmer – Fotografin“ Fotografische Sammlung im Museum Folkwang, Essen mit Ausstellungskatalog, 12.09.-10.10.1982
1987
Am 13. August in Dortmund gestorben
1994
Vertreten in der Ausstellung „Fotografieren hieß teilnehmen“ im Museum Folkwang, Essen. Die Ausstellung wandert nach Barcelona, New York und Winterthur.
2003
Zum 100. Geburtstag ehrt das Museum Folkwang, Essen, Annelise Kretschmer mit einer Ausstellung. DAS VERBORGENE MUSEUM in Berlin zeigt vom 22. Mai – 13. Juli. 203 ausgewählte Photographien.
2016
„Annelise Kretschmer – Entdeckungen . Photographien 1922-1975“ Ausstellung mit Katalog, Käthe Kollwitz Museum Köln.
2017
„Annelise Kretschmer – Fotografien 1922-1975“, 2. Station, Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen
2018
„Annelise Kretschmer – Entdeckungen . Photographien 1922-1975“, Ausstellung in der Städtischen Galerie Iserlohn
2019
Am 8. Oktober wird in Dortmund nahe Emil-Moog-Platz das Straßenschild „Annelise-Kretschmer-Straße“ enthüllt.
Ende des Jahres wird der Nachlass Annelise Kretschmer durch die Tochter Christiane von Königslöw an das Landesmuseum für Kunst und Kultur in Münster übergeben.
2022
Das Museum für Kunst und Kultur Münster zeigt die Ausstellung „Der Augenblick. Die Fotografin Annelise Kretschmer“ (6.5.-14.8.2022)
ERÖFFNUNG
Mittwoch, 21. Mai 2003 | 19 h
Es sprechen
Elisabeth Moortgat
Das Verborgene Museum
Christiane von Königslow
geb. Kretschmer
LAUFZEIT
22. Mai - 13. Juli 2003
ÖFFNUNGSZEITEN
Donnerstag, Freitag 15 - 19 Uhr
Samstag, Sonntag 12 - 16 Uhr
STANDORT > ADRESSE
Der Verein DAS VERBORGENE MUSEUM | Dokumentation der Kunst von Frauen eV
hat seine Tätigkeit seit dem 1. Januar 2022 eingestellt. Lesen Sie bitte in der Hauptspalte links weiter.
STADTPLAN
siehe Kontakt
Bildzitate | Ausstellung Kretschmer, Annelise | 22. Mai - 13. uli 200321
Einladungskarte zur Ausstellung
Eine Ausstellung der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang, Essen.
Die Publikation "Anneliese Kretschmer - Fotografien 1927-1937",
Steidl-Verlag, ist im Museum für 20 € erhältlich.
Mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur | Künstlerinnenprogramm