1895
Trude Fleischmann wird am 22. Dezember in Wien als Tochter des gut situierten, assimilierten jüdischen Kaufmanns Wilhelm Fleischmann und seiner Frau Adele, geb. Rosenberg, geboren.
1904
Die Eltern schenken ihr eine Fotokamera. Sie werden die Tochter auch bei ihrer Berufswahl tatkräftig unterstützen und später bei der Ateliersuche.
Sie besucht das Lyzeum des Schulvereins für Beamtentöchter und schließt mit der Matura 1913 ab.
1913
Für kurze Zeit geht sie nach dem Abitur zum Kunststudium nach Paris. Doch sie wählt die dreijährige Ausbildung zur Fotografin an der „k.u.k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren“ in Wien. Dort sind seit 1908 regulär auch Frauen zugelassen.
1916
Im Kriegssommer Abschluss der Ausbildung und erste praktische Erfahrungen im renommierten Atelier von Madame d’Ora. Wegen ausschließlicher Retuschearbeiten kündigt sie nach zwei Wochen und wechselt in das Portraitatelier von Hermann Schieberth, dort absolviert sie ihr dreijähriges Berufspraktikum, das für die Selbständigkeit notwendig ist.
1919
Nach dreijähriger Praxis hat sie die Genehmigung das photographische Gewerbe auszuüben. Sie wird Mitglied in der Photographischen Gesellschaft in Wien.
1920
Trude Fleischmann eröffnet ihr eigenes Atelier in bester Gegend in der Ebendorferstraße 3 im ersten Wiener Bezirk nahe dem Rathaus. Bald kann sie einen Kundenkreis aus dem Künstler- und Intellektuellen-Milieu mit ihren künstlerischen Aufnahmen begeistern. Sie wird neben der Portraitarbeit auch im Bereich Tanz-, Theater- und Akt-Fotografie erfolgreich.
1930
Beteiligung im österreichischen Teil der Ausstellung „film und foto“.
1933-1934
Die Amerikanerin Helen Post ist als Schülerin bei ihr im Atelier. Trude Fleischmann entdeckt das fotografische Talent ihrer Schwester Marion Post Walcott, die in den 1940er Jahren für das Sozialprojekt „Farm Security Administration“ in den USA fotografiert.
1938
Der „Anschluß“ Österreichs an das “Deutsche Reich“ zwingt Fleischmann zur Schließung des Ateliers und zur Emigration. Mit dem Affidavit für die USA von den Schwestern Helen und Marion Post gelingt es ihr über London nach New York zu gelangen.
1940
Sie eröffnet in Manhattan ein Atelier in der 127 West 56th Street, spezialisiert auf Künstlerportraits.
1942
Sie erlangt die amerikanische Staatsbürgerschaft.
1969
Aufgabe des New Yorker Ateliers und Rückkehr nach Europa, sie zieht nach Lugano in die Schweiz.
1986
Die Wiener Fotohistorikerin Anna Auer führt ein Interview mit Trude Fleischmann (veröffentlicht 2001).
1988
Rückkehr zu Verwandten in die USA.
1990
Am 21. Januar stirbt Trude Fleischmann in Brewster/New York.
1999
Vertreten in der Ausstellung „Bildnisse Europäischer Photographinnen 1920-1940“,
DAS VERBORGENE MUSEUM, Berlin.
2011
Das Wien Museum, Wien, zeigt die umfangreiche Retrospektive „Trude Fleischmann – Der selbstbewusste Blick“ mit Katalog.
Künstlerinnen A - E > Bildnisse Europäischer Photographinnen 1920-1940
ERÖFFNUNG
14. April 1999 | 19 Uhr
LAUFZEIT
15. April - 30. Mai 1999
ÖFFNUNGSZEITEN
Do - Fr 15-19 h | Sa - So 12-16 h
STANDORT > ADRESSE
DAS VERBORGENE MUSEUM
Dokumentation der Kunst von Frauen eV
Schlüterstr. 70
10625 Berlin-Charlottenburg
STADTPLAN
siehe Kontakt
Bildzitate | Ausstellung BILDNISSE EUROPÄISCHER PHOTOGRAPHINNEN 1920-1940 | 15. April – 30. Mai 1999
Einladungskarte zur Ausstellung
MAIL>ADRESSE
berlin@dasverborgenemuseum.de
STANDORT > ADRESSE
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