LOTTE JACOBI
Als Repräsentantin der Neuen Fotografie in den 1920er-Jahren gehört Lotte Jacobi heute mit ihrem Porträtwerk zu den weltbekannten Fotografinnen und Fotografen. 1896 im westpreußischen Thorn (Torun) geboren, ist sie 1990 mit 93 Jahren in Concord, New Hampshire, in den USA gestorben.
1920 zieht Lotte Jacobi – inzwischen verheiratet und Mutter eines Sohnes – nach Berlin, wo wenig später auch ihre Eltern eintreffen. Sie eröffnen ein Fotoatelier, ein klassisches Porträtatelier für jedermann in der Joachimsthalerstraße 5 mitten im Berliner Neuen Westen, in der Kurfürstendammgegend, wo die Künstleravantgarde zu Hause war.
1927 übernimmt Lotte Jacobi das väterliche Atelier, nachdem sie an der Staatlichen Höheren Fachschule für Phototechnik in München eine zweijährige Ausbildung zur Fotografin absolviert hatte. Es war die Zeit, in der die Illustrierten und Magazine der großen Berliner Verlage wie Ullstein, Mosse und Scherl den Fotografinnen und Fotografen ein umfangreiches neues Tätigkeitsfeld eröffneten: die Pressefotografie mit Reportagen aus aller Welt, mit Mode- und Architekturaufnahmen, Interieurs und Porträts von Persönlichkeiten aus Tanz, Theater, Literatur, Bildender Kunst, Wissenschaft und Politik, worauf sich Lotte Jacobi spezialisiert hat.
In Lotte Jacobis Porträtwerk zu blättern heißt die künstlerische und politische Avantgarde der 1920er- und frühen 1930er-Jahre Revue passieren lassen. Es ist das Berlin der gerne verklärend als golden bezeichneten Zwanziger Jahre, in dem ihre großen Porträts entstanden sind: Lotte Lenya, Käthe Kollwitz, Klaus und Erika Mann, Carl Zuckmayer, Karl Valentin und Lisl Karlstadt, Lil Dagover, Peter Lorre und viele andere mehr.
Besonders interessiert war sie am politischen Theater und geradezu passioniert verfolgte sie den modernen Ausdruckstanz von Claire Bauroff und Harald Kreutzberg oder die expressionistisch-grotesken Darbietungen von Valeska Gert.
Eine andere Seite ihres Interesses überliefern die Aufnahmen aus Moskau und den orientalischen Sowjetrepubliken Tadschikistan und Usbekistan von 1932/1933 - Zeugnisse ihrer Sympathie für die Menschen in der nach-revolutionären Sowjetunion zwischen islamisch-orientalischen Kultur und den neuen sozialistischen Verhältnissen.
Biografie
Ausstellung | Berlin . New Yorck
Publikationen F - J
Künstlerinnen F - J
ERÖFFNUNG
Freitag, 03. März 1989 | 19 h
LAUFZEIT
04. Mörz - 30. April 1989
ÖFFNUNGSZEITEN
Donnerstag, Freitag 15 - 19 h
Samstag, Sonntag 12 - 16 h
VORTRAG 10. März 1989 | 19 h
Brigitte Heuer
»CHUDZUM« | Sturmangriff auf den Schleier
Die Frauenbefreiung in den Republiken
des sowjetischen Orients
VORTRAG | 17. März 1989 | 19 h
Kothrin Doum
»Der unvoreingenommene Blick«
Zum photographischen Werk von Lotte Jacobi
VERANSTALTUNGSORT > ADRESSE
DAS VERBORGENE MUSEUM
Schlüterstrasse 70
10625 Berlin-Charlottenburg
VERKEHRSANBINDUNGEN
SBahn, Savignyplatz
UBahn, Ernst-Reuter-Platz,
Bus, Schlüterstrasse
STADTPLAN
siehe Kontakt
Bildzitate | Ausstellung Lotte Jacobi | Photographien einer Reise durch die Sowjetunion 1932/33 | 04. März - 30. April 1989
Einladungskarte | zur Ausstellung
Publikation | zur Ausstellung
Lotte Jacobi Rußland 1932 / 33
Moskau . Tadschikistan . Usbekistan
Fototaschenbuch 14, Nishen
Hrsg. Marion Beckers & Elisabeth Moortgat,
MitTexten von Egon Erwin Kisch
Bildzitate | Ausstellung Atelier Lotte Jacobi | Berlin . New York | 22.01.1997 – 23.03.1997
Einladungskarte | zur Ausstellung Berlin . New Yorck
Publikation | zur Ausstellung Berlin . New Yorck
Atelier Lotte Jacobi | Berlin . New York
Hrsg. Das Verborgene Museum
Berlin 1997
Ausstellung und Publikation wurden ermöglicht durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin,
die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Beirat des Künstlerinnenprogramms
Bildzitate | Albert Einstein & seine Photographin | Nachtrag zum Einsteinjahr 2005
STANDORT > ADRESSE
Der Verein DAS VERBORGENE MUSEUM | Dokumentation der Kunst von Frauen eV
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