SCHWICHTENBERG,  MARTEL
SCHWICHTENBERG, MARTEL
1896
1945
Biografie

 

1896
geboren am 5. Juni in Hannover als Justine Adele Martha, Tochter des Beamten und pommerschen Bauernsohns Alvin Gustav Schwichtenberg und der ab 1900 allein erziehenden Apothekerin Justine, geb. Brevers Besuch eines Gymnasiums in Hannover. Vor dem Abitur Übersiedlung nach Düsseldorf

1913
Sie sieht im Neuen Rathaus Hannover das Gemälde »Reformationsschwur« von dem Schweizer Historienmalers Ferdinand Hodler

1914
Am 1. April zieht sie nach Düsseldorf, besucht die private Kunstschule von Lothar von Kunowsky; anschließend Besuch der dortigen Kunstgewerbeschule unter Leitung des Architekten Prof. Wilhelm Kreis

1915
im November Ausstellung in Hagen

1916
Übersiedlung nach Hagen; sie stellt im Folkwang-Museum in Hagen ihre expressionistische »Zinnober-Mappe« aus und begegnet dem Kunstmäzen, Karl Ernst Osthaus, durch den sie weitere Avantgarde-Künstler kennenlernt. Einflüsse durch Christian Rohlfs, Lehrer an der Folkwang-Schule. Wie die Bildhauerin Milly Steger, die sie durch ihr Auftreten im Anzug mit Krawatte und Bubikopf besonders beeindruckt, kleidet sich Schwichtenberg bewusst modern.

1917
Rückkehr nach Hannover; Beginn der Arbeit an Plakaten und Verpackungsentwürfen für die Bahlsen-Werke. Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Bernhard Hoetger an Hermann Bahlsens visionärem Projekt, der TET-Stadt

1918
Gestaltung der Bahlsen-Musterläden und Entwürfe für die Innenausstattung der Fabrikgebäude, u.a. Glasfenster und Wandgemälde. Besuch der Künstlerkolonie Worpswede

1919
Sie tritt dem Werkbund und der Novembergruppe bei.

1920
Sie richtet sich in Berlin ein Atelier in der Sybelstraße 16 ein. Heirat mit dem Maler Robert Willy Huth, der dem Kreis der Expressionisten um Schmidt-Rottluff, Pechstein und Heckel angehört. Die Sommer verbringen sie in Pommern, in Sorenbohm bei Köslin. Begegnungen beim Malen mit Karl Schmidt-Rottluff an der Ostsee, im Fischerdorf Jershöft.

1921
Am 23.11.1921 unterschreibt Schwichtenberg einen Anstellungsvertrag bei Bahlsen, der sich jährlich bis 1933 erneuert: es entstehen Graphiken, künstlerische Ausführungen für Verpackungen, Ausstellungs-Gestaltungen, Werbe-Objekte etc.

1922
Herausgabe der Mappe »Pommern-Frauen« durch die Galerie Ferdinand Möller, Berlin

1923
Die Mappe »Aus Pommern«, herausgegeben von der Kestner-Gesellschaft in Hannover, spiegelt ihre häufigen Sommerreisen nach Pommern Sie entflieht der Ehe und reist mit Wilhelm und Cäcilie Valentiner nach Italien. Trennung und Scheidung von Robert Willy Huth

1924
nach expressionistischer Arbeitsweise entwickelt sie einen stärker konstruktivistischen Stil.

1927-1928
Sie richtet sich ein Haus in Berlin-Grunewald ein.

1929
Teilnahme an der Ausstellung Die Frau von heute (VdBK)
Im Dezember stellt sie zusammen mit Renée Sintenis, Alexandra Exter, Marie Laurencin in der Galerie Alfred Flechtheim in Berlin am Lützowufer aus; weitere Ausstellungen 1931 und 1932.

1932
Verbringt einige Monate in Saint-Tropez, wo sie mit Kurt Wolff, Walter Hasenclever, René Schickerle und Colette zusammentrifft. Ende des Jahres stellt sie einen Auswanderungsantrag und verkauft ihr Haus in Berlin-Grunewald.

1933
Sie baut sich eine Existenz in Südafrika auf und richtet mit ihrem Freund, Franz Wilhelm Goldschmidt, eine Töpferwerkstatt in Johannesburg ein. Für Bahlsen ist sie ab September auf Honorarbasis tätig und erhält bis zu ihrem Tod 705 RM monatlich.

1937
In der Ausstellung »Entartete Kunst 1937« werden die »Pommernfrauen 1921« gezeigt.

1939
Ein Brand verwüstet Schwichtenbergs Haus in Südafrika und zerstört etwa 400 dort gelagerte, auch frühe Arbeiten. Sie reist nach New York zu den Valentiners, nach Italien zu Dr. Johannes Berninger und nach München. Eine Rückreise in ihre neue Heimat, nach Südafrika, wird durch Kriegsausbruch verhindert.

1940
Winter in Berlin. Depressionen. Therapie im Sanatorium in Glotterbach; sie lebt in Badenweiler und bei der Gräfin Zeppelin auf dem Meyerhof in Laufen. Arbeiten für Bahlsen.

1943
Nervenzusammenbruch

1944
Sie versucht einen künstlerischen Neuanfang

1945
Martel Schwichtenberg stirbt am 31. Juli in Sulzburg, Baden-Württemberg, im Haus des Arztes Dr. Riemenschneider

 

ERÖFFNUNG

Mittwoch, 26. April 2017  |  19 Uhr

LAUFZEIT

27. April 2017 -  06. August 2017

ÖFFNUNGSZEITEN

Donnerstag, Freitag 15 - 19 Uhr
Samstag, Sonntag 12 - 16 Uhr

ADRESSE

DAS VERBORGENE MUSEUM
Schlüterstrasse 70
10625 Berlin-Charlottenburg

verkehrsanbindungen

S5, 7, 75, 9  Savignyplatz
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